Was ist Raum?
Der Raum ist die Grundlage für die Existenz von Materie. Der Raum spiegelt unsere Gefühle und Vorstellungen wider. Als Architekt sollte man sich mit der poetischen Dimension des Raumes auseinandersetzen und Räume schaffen, die nicht nur funktional sind, sondern auch eine tiefere Bedeutung und emotionale Resonanz haben. Der Raum ist einerseits eine formale Struktur, die uns Orientierung und Positionierung ermöglicht, aber andererseits ist er auch eine subjektive Erfahrung, die von unserer Wahrnehmung und unserem Geist geprägt ist. In gewisser Weise könnte man sagen, dass der Raum die Bühne ist, auf der sich unsere Wahrnehmung und unser Verständnis entfalten.
Philosophen und deren Ansicht von Raum
Henri Lefebvre stellte das Konzept des sozialen Raums auf. Der Raum ist nicht nur eine physische Entität, sondern auch ein soziales Konstrukt. Der Raum ist sozial produziert. Er ist nicht einfach gegeben, sondern wird durch soziale Praktiken geformt. Der Raum spielt eine aktive Rolle in der Konstruktion und Gestaltung der Gesellschaft.
Gaston Bachelard betrachtet den Raum als einen dynamischen Ort des Wandels und menschlichen Bewusstseins. Der Raum ist nicht nur ein Ort, sondern ein Werden. Er ist nicht statisch, sondern entwickelt sich ständig in unserer Vorstellung und Erfahrung. Der Raum ist ein Ort der Bedeutung und des persönlichen Ausdrucks.
Architekten und deren Ansicht von Raum
Le Corbusier betrachtet den Raum als einen lebendigen und funktionalen Teil der Architektur.
Frank Lloyd Wright betont seine organische Architektur indem der Raum als natürliche Erweiterung der Umgebung und des menschlichen Lebens betrachtet wird.
Mies van der Rohe strebt nach minimalistischen Räumen, in denen die Essenz der Architektur zum Ausdruck kommt.
Louis Kahn betont die „Geistige Ordnung“ des Raums und die Verbindung zwischen Licht, Materialität und Atmosphäre. Der Raum ist nicht nur eine äußere Umgebung sondern auch eine innere Erfahrung. Es besteht eine dauerhafte Wechselwirkung zwischen Raum und Menschen.